Englisch: butterfly vertebra

1. Definition

Unter Schmetterlingswirbel versteht man eine angeborene Wirbeldeformalität, die den Mittelteil eines Wirbels betrifft. Bei dieser Fehlbildung sind die linke und rechte Hälfte des Wirbels nicht knöchern miteinander verbunden.

2. Pathologie

Der Wirbel ist unterteilt und beide Hälften verjüngen sich zur Mitte hin. Dadurch bilden sich zwei Kegel, die jeweils mit ihren Spitzen zueinander weisen. Namensgebend ist ihr Erscheinungsbild in Röntgenbildern, da diese Wirbel wie die ausgebreiteten Flügel eines Schmetterlings aussehen. Häufig findet man Schmetterlingswirbel, deren äußere Kanten die benachbarten Wirbel überragen. Die Grund- und respektive Deckplatte der Nachbarwirbel passen sich dem Schmetterlingswirbels an.

Schmetterlingswirbel können als isolierte Fehlbildung oder im Rahmen eines Fehlbildungssyndrom sauftreten, wie z.B. beim Alagille-Syndrom.

                                         

Schmetterlingswirbel: Die Fehlbildung selbst ist rot eingefärbt – zum Vergleich: normaler Wirbel blau.

                                    Grün: Deformierung des Nachbarwirbels.

3. Klinik

 

Je nachdem, wie stark die Ausprägung der Fehlbildung ist, kann zusätzlich eine keilförmige Verformung des Wirbelkörpers resultieren. Klinisch äußerst sich dies in einer Buckelbildung. Zudem ist eine Ausbildung einer kurzbogigen Seitverschiebung (Skoliose) möglich, wenn es zu einer seitlichen Verschiebung eines Wirbelkörperanteils bei einer kompletten Spaltbildung kommt. Beeinträchtigungen naheliegender Nerven treten nur selten auf. Meist wird eine solche Fehlbildung zufällig als Nebenbefund diagnostiziert und verursacht keine Probleme, weshalb auch eine Therapie nicht erforderlich ist.