Ist eine angeborene Kniescheibenerkrankung und betrifft fast nur kleine Rassen (wie z.B.
Yorkshire-Terrier, Pudel, Chihuahua, Zwergspitz, Malteser, Bologneser, Pekinese, Boston-Terrier etc).
Sie zeigt sich durch plötzlich auftretende Lahmheit, die oft nach einigen Schritten wieder verschwindet
wenn die Kniescheibe in ihre normale Lage zurückgesprungen ist. Die Ursachen bei erwachsenen Hund
sind mannigfaltig; so kann die Knochenrinne des Unterschenkels, in der die Kniescheibe sitzt, zu flach
sein, oder die seitlichen Bänder zur Fixation sind zu schwach und reißen ab. Auch eine Fehlstellung der
Knochen (O- oder X-beinig) bewirkt durch den dadurch bedingten schrägen Zug das Herausrutschen.
Bei der schweren Form der Patellaluxation (kurz PL genannt) muss oftmals eine Operation die
Lebensqualität des Hundes wieder herstellen. Es gibt Luxationen von Grad 0 bis Grad IV.
Untersuchung der Kniescheibe
Nach der Ganguntersuchung wird am stehenden Hund die Stellung der Hintergliedmaßen und die
Ausbildung der Oberschenkelmuskulatur beurteilt. Eine schlechte Bemuskelung kann ein Hinweis
auf bestehende Lahmheit sein. Die korrekte Lage der Kniescheibe wird überprüft. Dabei kann
Druckschmerz der Patella ein Zeichen einer bestehenden Erkrankung mit einhergehender
Knorpelschädigung sein. Die endgültige Zuordnung des Luxationsgrades der Patella (Kniescheibe) in
die Grade 0 bis 4 erfolgt in Seitenlage. Die Untersuchung sollte bei unklaren Befunden am stehenden
und liegenden Tier wiederholt werden, wobei immer der schlechteste erhobene Befund für die
Beurteilung maßgeblich ist. Der Einsatz von Beruhigungsmitteln kann wegen einer herabgesetzten
Muskelspannung zu einer schlechteren Beurteilung führen und ist nur in Ausnahmefällen zu
empfehlen. Werden derartige Medikamente eingesetzt, so wird dies im Untersuchungsprotokoll
vermerkt. Eine Erschlaffung der Bandstrukturen unter Oestrogeneinflusses während Läufigkeit
kann ebenso zu einer schlechteren Beurteilung führen. Daher sollte die Untersuchung nicht in
diesem Zeitraum durchgeführt werden.
Grad 0 Die Patella kann in keiner Position vollständig aus dem Sulcustrochlearis gedrückt werden.
Grad 1 Die Patella kann vollständig luxiert werden, spontane Repetition bei einstellen des Druckes.
Grad 2 Die Patella kann vollständig luxiert werden, eine Bewegung der Hintergliedmaßen oder manueller Druck führen zur Repetition.
Grad 3 Die Patella wird luxiert vorgefunden, eine Repetition ist möglich. Einstellen des Drucks bewirkt erneutes Luxieren.
Grad 4 Die Patella ist permanent luxiert, eine Repetition ist nicht möglich.